(von Beate Leopold)
Sehr viele Leser*innen unseres Newsletters kennen sie, die Lilienthal-Stele in der Köpenicker Straße. Seit 2006 steht sie auf dem schmalen Grünstreifen vor den Häusern Nr. 110/113, im Sommer verdeckt vom Laub der dort stehenden Bäume. Sie gehört zum Alltag dazu. Und es wird an ihr vorbeigegangen, oftmals achtlos, wie an so vielem alltäglichen. Nur sehr wenige Menschen werfen einen Blick auf sie, noch weniger bleiben stehen und lesen die Inschrift.
Und noch weniger dürfte bekannt sein, dass die Gebrüder Lilienthal ihren Beschäftigen eine nicht unerhebliche Gewinnbeteiligung von 25 % zukommen ließen und sich stark für Bildung und kulturelle Teilhabe der bei ihnen arbeitenden einsetzten und förderten. Sie waren nicht nur Erfinder und Unternehmer, sondern fühlten sich auch sozial verantwortlich und sind somit ein frühes Beispiel gemeinwohlorientierter gesellschaftlicher Verantwortung in Deutschland.
Seit einigen Jahren plant die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) an dieser Stelle einen Neubau, dem dann auch die Lilienthal-Stele weichen muss. Der Bürgerverein setzt sich daher für die Errichtung einer Gedenkstätte für Otto Lilienthal in Form einer ständigen Ausstellung in Räumen des Neubaus ein. Lesen Sie dazu den Beitrag „Eine Gedenkstätte für die Brüder Lilienthal in der Köpenicker Straße 113?“
Einen interessanten Überblick zum Wirken der Gebrüder Lilienthal gibt dieser Beitrag von Dr. Lukasch, Leiter des Lilienthal-Museums in Anklam.