Historische Fußtour No 9: Der Luisenstädter Kirchhof am Südstern
Von und mit Frank Eberhardt, Vereinsgründer und erster Vorstand unseres Bürgervereins Luisenstadt
Stresemann, Fidicin, Runge, Kochhann, Späth, Hedemann, Klatt, von Klöden, Langerhans, Feilner, Wichmann ... das sind nur einige der hier auf dem historischen Friedhof begrabenen Persönlichkeiten unserer Stadt.
Frank Eberhardt schildert erwähnt auf seinem 1995 verfassten Friedhofsrundgang auch die Biografien - denn diese stehen nicht auf den stummen Grabsteinen, die nach und nach leider verschwinden.
Leseprobe beginnt hier
"Es ist keiner der berühmten Friedhöfe in Berlin, aber einer der landschaftlich am schönsten gelegenen; von der begrenzenden Bergmannstraße erstreckt er sich zur Hochfläche des Teltow und verläuft dann in einem fast parkähnlichen Gelände.
Als der alte Friedhof an der Sebastianstraße geschlossen werden mußte, kaufte die Luisenstadt-Gemeinde 1831 ein Stück Land an den Köllnischen Weinbergen. Zwar wurde schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts kein Wein mehr geerntet, doch das Grundstück nannte sich immer noch der "lange Weinberg".
Mit über 100 000 Quadratmetern ist das Gelände der größte historische Kirchhof in Berlin.
So, wie die ehemalige Luisenstadt nur wenige Prachtbauten enthielt, so sind auch auf dem Luisenstädter Friedhof kaum berühmte Personen begraben, im Gegensatz zum benachbarten Dreifaltigkeitsfriedhof, wo Menzel, Schleiermacher, Tieck, Mommsen und Halske liegen.
Sieben Gräber wurden zu Ehrengräbern der Stadt Berlin erklärt. Die hier Bestatteten waren meist Kommunalpolitiker oder um die Erforschung Berlins verdiente Historiker.
Karte oben: Die Zahlen in Klammern entsprechen den eingezeichneten Grabstellen in der Übersichtskarte.
*) Text und Illustration: Auszug aus unserem Nachdruck des Buches "Die Luisenstadt - Geschichte und Geschichten über einen alten Berliner Stadtteil". Seite 238 - 243. Abbildungen in Schwarz-Weiß ebenfalls dem Buch entnommen. Die Tourbeschreibung wurde erstellt im Jahr 1995 - was bleibt übrig? Vergleichen Sie doch mal bei Ihrem Spaziergang gestern und heute.
Es herrscht tagelang sonniges Wetter und es ist beständig frostig. Nachts sinken die Temperaturen unter minus 10 Grad und auch tagsüber bleibt es unter dem Gefrierpunkt. Die Schneeschicht lässt nur vermuten, dass das Eis auf dem Engelbecken dicker wird. Anfang der zweiten Februarwoche machen die ersten Jugendlichen Schritte auf die Schneefläche und testen die Tragfähigkeit.
Schon am nächsten Tag wird von ihnen ein Eishockeyquadrat mit Schneeschiebern freigelegt. Jetzt trauen sich auch ältere Anwohner und Eltern mit ihren Kindern aufs Eis. Jahrelang ging das nicht, weil kein andauerndes Frostwetter geherrscht hatte. Doch jetzt fassen viele Leute Mut, weil fast die gesamte Wasserfläche eine tragende Fläche bildet und nur ein 2 Meter-Wasserloch vom Schwanenpaar besetzt und verteidigt wird. Vormittags sind junge Leute mit Schlittschuhen und Eishockeyschlägern auf dem Eis und markieren ihre Spielfelder, nachmittags stören immer mehr Spaziergänger die Sportler und Eiskunstläufer. Auf den Ufermauern kann man sich wunderbar bequem die Schlittschuhe anziehen und seine Straßenschuhe abstellen. Alles geschieht in Sichtweite, wenn nicht gerade wieder so ein lahmer Schlitten dazwischen steht und kleine Kinder Match und Bogenlauf behindern.
Bis Donnerstag geht soweit alles gut und Beobachter an den höher liegenden Straßen fotografieren das ungewöhnliche Treiben mitten in der Stadt. Denn es ist ein Ereignis geworden, in langweiliger Corona-Zeit auf zugefrorenen Teichen und Seen spazieren gehen zu können. Und immer mehr Leute kommen bei dem strahlenden Sonnenschein und wollen auf das Eis. Geschätzt sind es weit über 100 Personen, beim genauen Auszählen auf dem Foto sogar mehr als 200. Dürfen die denn das? Viele tragen keine Masken und es drängt sich der Eindruck auf, dass die Vorsicht für junge Leute wohl nicht vordringlich ist. Wo bleibt da Karl Lauterbach, wenn man ihn schon mal gebrauchen könnte.
Die Neuausgabe des Luisenstädischen Kanals von Dr. Klaus Duntze wird durch mehrere aktuelle und zeithistorische Beiträge ergänzt.
Käthe Kruse hat sich die Mühe gemacht, ihren Beitrag "Als Hausbesetzerin vom Görli zum Tauthaus am Engelbecken" zu lesen und als Videodatei Interessierten anzubieten.
Das Video kann hier direkt auf unserer Website gesehen werden ...
... oder auch mit diesem Link bei Youtube abgespielt werden:
So will es jedenfalls der Ausschuss für Umwelt, Natur, Verkehr und Grünflächen der Bezirksverordneten-Versammlung Mitte, der am 26. Januar 2021 tagte.
Aber der Reihe nach.
In der Sitzung wurden den Abgeordneten mehrere Experten-Gutachten zur Situation des Engelbeckens vorgestellt, die das Bezirksamt vor zwei Jahren in Auftrag gegeben hatte.
Über ein Jahr lang wurden die geohydrologischen Gegebenheiten, der Zustand des Wassers und der Sedimente in dem knapp ein Hektar großen Teich sowie die Entwicklung des dortigen Fischbestandes untersucht.
Wie kann man das unter saisonalem Wasserschwund und schlechter Wasserqualität leidende Kleinod inmitten der denkmalgeschützten Gartenanlage des Luisenstädtischen Kanals am besten ökologisch sanieren?
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Inzwischen wurde auch die Präsentation (Abbildung oben) als PDF Dokument veröffentlicht. Link unterhalb des Beitrages.
Historische Fußtour No 10: Gewerbehöfe in der Luisenstadt
Von und mit Frank Eberhardt, Vereinsgründer und erster Vorstand unseres Bürgervereins Luisenstadt
Die Gewerbehöfe in der Rungestraße und Ohmstraße, der Victoriahof, die Stockhöfe, das ehemalige Gewerkschaftshaus, Pelikanhaus, Engelbecken-Hof, Ritterhof, Wassertorplatz und der Elisabethhof sind die zehn interessanten Stationen.
Mo 1. März 18.30 Uhr Online-Meeting unseres Bürgervereins. Nur auf Einladung
Mo 15. März, 17 Uhr Online-Meeting unserer AG Geschichte. Ebenfalls geschlossene Veranstaltung
Ständige Termine 2021 (alle Termine unter Vorbehalt akuteller Corona Auflagen)
Dauerausstellung in der Thomaskirche "1809 EINS 1961 GETRENNT 1989 VEREINT" - Die Thomaskirche im Zentrum Kreuzberger und Berlin Politik der letzten 150 Jahre. Öffnungszeiten im Rahmen der Offenen Kirche: Mittwoch, Samstag und Sonntag von 10–14 Uhr und Donnerstag von 11–13 Uhr
Mieterberatung aufgrund der Corona- Lage vorübergehend nur telefonische Beratungs- und Sprechzeiten. Sprechzeiten siehewww.MieterberatungPb.de
Mehr Programmkalender (ebenfalls unter Vorbehalt akuteller Corona Auflagen)
Jeden Mittwoch 15-18 Uhr Bürger- und Akteurssprechstunde des Gebietsbetreuers und Koordinationsbüros KoSP für das Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt. Mehr: www.luisenstadt-mitte.de